Richtungsweisender KDN-Paneltalk - Nur gemeinsam ist die digitale Transformation möglich
Siegburg, 20.09.2023
Welche Ziele und Erwartungen haben Kommunen an die Digitalisierung? Wie müssen sich kommunale IT-Dienstleister aufstellen, um Kommunen zu unterstützen und die digitale Transformation effektiv voranzutreiben? Über diese und viele weitere Fragen rund um die Verwaltungsdigitalisierung haben beim gestrigen KDN-internen Paneltalk Staatssekretär Daniel Sieveke, Rajko Kravanja (Bürgermeister der Stadt CastropRauxel und stellv. KDN-Verbandsvorsteher), Andreas Wohland (Beigeordneter beim Städteund Gemeindebund NRW), Dirk Brügge (Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss und Vorsitzender des Verwaltungsrates von d-NRW) und Kerstin Pliquett (Geschäftsführerin der nextgov iT) in der Stadthalle Castrop-Rauxel diskutiert.
Zu Beginn der Veranstaltung sprach KDN-Verbandsvorsteher Andree Haack ein Grußwort per Videobotschaft, das die in der Stadthalle anwesenden Personen sowie die online zugeschalteten Teilnehmenden per Live-Stream verfolgen konnten. Haack machte deutlich, dass die Herausforderungen der Verwaltungsdigitalisierung in der Ende-zu-EndeDigitalisierung, ungeklärten Finanzierungsfragen, zu vielen Akteuren und Schnittstellen, fehlender Standardisierung und einer zum Großteil aus analogen Zeiten stammenden Gesetzgebung bestehen.
Staatssekretär Daniel Sieveke: »Der Mensch muss im Fokus stehen«
Im daran anschließenden Impulsvortrag appellierte Staatssekretär Daniel Sieveke für gesellschaftliche Mehrwerte durch eine digitale Verwaltung. Für Sieveke ist klar: Verwaltungsdigitalisierung müsse eine Erleichterung für die Bürgerinnen und Bürger sein. Ebenso dürfen Menschen, die nicht digital unterwegs sind, nicht abgehängt werden. Den Kommunen komme dabei die zentrale Rolle zu. Standardisierung und Zentralisierung seien neben IT-Sicherheit und dem Aufbau digitaler Kompetenzen weitere Fokusthemen im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD). Darauf aufbauend wies er auf das CERT NRW hin, zentrale Infrastrukturen bei IT.NRW und Cloudtechnologien.
Die auf der Bühne teilnehmenden Panelgäste stiegen in die Diskussion mit ein. Rajko Kravanja gab Einblick in seine Sicht als Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel. Fehlende Kapazitäten und Ressourcen in den Verwaltungen seien einer der Gründe, warum es an Geschwindigkeit in der Digitalisierung fehle. Zudem wünscht er sich, die Ziele der Verwaltungsdigitalisierung klarer zu definieren, zu priorisieren und zu fokussieren. Es müsse in kurz-, mittel-, und langfristige Ziele unterschieden werden, umso mehr Klarheit für die Kommunen zu schaffen. Dazu brauche es einen Digitalisierungsgipfel von Land und Kommunen. Andreas Wohland bestätigte die aktuell stockenden Fortschritte der Digitalisierung und unterstrich die Relevanz der Standardisierung. Zudem bestärkte er die Aussagen Sievekes zur fehlenden Priorisierung: Nicht alle Verwaltungsleistungen sollten gleich gewichtet werden. Dirk Brügge ergänzte den Wunsch nach mehr Konsolidierung bei den Basisinfrastrukturen und der Fachverfahrensentwicklung. Kommunale und Landes-IT müssten enger zusammenarbeiten. Für Kerstin Pliquett ist klar, dass die heutige Verwaltung noch vor einer Automatisierungswelle steht. Prozesse müssten einfacher gestaltet werden und das gehe nur im Austausch mit Bund und Land.
Angebot auf Treffen mit Ministerin Scharrenbach
Staatssekretär Sieveke bedankte sich im Anschluss für das gute Miteinander, auch in der kritischen Auseinandersetzung, und schloss ein Angebot für ein Folgetreffen auch mit Teilnahme von Ministerin Scharrenbach an. Das Angebot zum weiteren Austausch nahmen alle Teilnehmenden dankend an.
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